Else (ohne Fräulein)

UA 2019, Theater Phönix


Szenenfoto Theater Phönix 2019, Soffi Schweighofer, Maria Lisa Huber u. Henriette Heine (c) Helmut Walter
Szenenfoto Theater Phönix 2019, Soffi Schweighofer, Maria Lisa Huber u. Henriette Heine (c) Helmut Walter

Schauspiel, Felix Block Erben 2019 // uraufgeführt am 25. Juni 2019, Theater Phönix Linz im Rahmen des Theaterfestivals SCHÄXPIR // Produktionsteam der Uraufführung // Regie: Florian Pilz / Bühne: Michaela Mandel / Kostüm: Antje Eisterhuber / Licht: Roland Wagenhuber / Musik: Gilbert Handler / Video: Michaela Mandel / Dramaturgie: Sigrid Blauensteiner / Ensemble: Henriette Heine, Maria Lisa Huber, Soffi Schweighofer


Else, 15 Jahre, alleine auf Urlaub, genießt die Annehmlichkeiten des Luxushotels ihrer Tante. «Der Abstand tut dir gut», meint die Mutter – wegen der «Sache»: Der Vater hat Geld verspekuliert und steht vor Gericht. Was, wenn er ins Gefängnis muss? Warum sagt ihr keiner die Wahrheit? Sie ist doch kein Kind mehr! Soll sie vor allem den Schein aufrechterhalten, wenn es nach den Eltern geht? Die Freundinnen, in ihren Ferienquartieren in alle Winde verstreut, quatschen mit Nachrichten und Selfies auch noch dazwischen. Und dann kommt es zu dieser Bekanntschaft: Ein älterer Herr lädt sie auf einen Drink ein, und Else glaubt, in ihm den Richter ihres Vaters zu erkennen. Angelehnt an Schnitzlers inneren Monolog «Fräulein Else» verortet Thomas Arzt seine Heldin ganz in der Gegenwart. Elses Sichtweise bildet dabei das Zentrum eines mehrstimmigen Gedankenstroms, in dem sich jugendliches Begehren, die Suche nach Anerkennung und Auflehnung gegen gesellschaftliche Konventionen Bahn brechen. (Text: Felix Bloch Erben)


Trailer (c) Theater Phönix 2019


„Arthur Schnitzlers «Fräulein Else» – ein Klassiker aus dem Jahr 1924 – ist im 21. Jahrhundert angekommen, nein, nicht nur angekommen, «Else (ohne Fräulein)» ist in die Gegenwart gedonnert, mit Pauken und Trompeten, mit atemberaubender jugendlicher Energie, und das «Fräulein» des originären Titels hat sie längst hinter sich gelassen.“ (KULTURZEITSCHRIFT VORARLBERG zur Inszenierung am Vorarlberger Landestheater)

„Fast hundert Jahre hat sie nun schon auf dem Buckel – Zeit für Arthur Schnitzerls «Fräulein Else», das „Fräulein“ endlich loszuwerden. Thomas Arzt entstaubt den Klassiker (...) Eine Naturgewalt ist Henriette Heine als wagemutige, zornige, frühreife Else. Maria Lisa Huber zeigt Elses schüchterne, brave, nach Anerkennung dürstende Seite. Und Soffi Schweighofer bringt Angst und Zweifel in dem 15-jährigen Mädchen zum Vorschein, das auch in der modernen Version entscheiden muss, ob es auf das unmoralische Angebot eines alten Mannes eingeht, um ihrem Vater zu helfen. Die clevere Bühne, die Michaela Mandel auf den Balkon des Theater Phönix gezaubert hat, illustriert mit beengten einzelnen Kuben die ausweglose Situation von Else. Florian Pilz inszeniert ein emotionales, intensives Kammerspiel, das auch mit unerwartet viel Humor und Situationskomik aufwartet. 75 Minuten konzentrierte Schauspielkunst vom Feinsten.“ (KRONEN ZEITUNG zur Uraufführung)

„Wir Zuschauer wissen nie ganz genau, wie wir dran sind, ist es ein Spiel der Gedanken, ein innerer Monolog, pubertäre Phantasie, Begehren zwischen Angezogen- und Abgestoßen-Sein… wer schon vermöchte im Geäst des Textes Linien zu ziehen, abzugrenzen, zu begreifen, was wohin gehört und wie und woran Else letzten Endes zerbricht. (...) Autor und Regisseur verlegen den nach wie vor faszinierenden Schnitzler-Text von «Fräulein Else» in die Gegenwart und verwandeln ihn in eine «Else (ohne Fräulein)». Diese Auferstehung gelingt fulminant. Das Publikum genoss am ersten Abend des Gastspiels Schauspielkunst vom Allerfeinsten. Wunderbares Theater, das man nicht versäumen sollte.“ (KULTURZEITSCHRIFT VORARLBERG  zum Linzer Gastspiel in Bregenz, Theater Kosmos)

„Durch die geschickte Doppelung der Figur Else in Schauspiel und Tanz werden gekonnt die inneren Konflikte dieses Nicht-Fräuleins vermittelt sowie ihre Zerrissenheit aufgezeigt. Doch nicht nur die Spielerinnen, auch Bühne und Kostüm bewegen sich in steter Wandlung, eröffnen unterschiedliche Blickwinkel und Verwandlungs-möglichkeiten. «Else (ohne Fräulein)», diese Geschichte einer jungen Frau nimmt mit, rüttelt auf und bewegt.“ (Jurybegründung zur Verleihung des STELLA 2022, dem Preis für Theater für junges Publikum an die Inszenierung am Vorarlberger Landestheater, Regie: Birgit Schreyer-Duarte)

„Minutenlanger Beifall am Ende, Fußgetrappel und sieben Vorhänge. Ein toller Erfolg! Der hängt stark von Stella Hanheides umwerfender Interpretation (…) ab. „Else (ohne Fräulein)“ ist eine lebenslustige Figur, die mit sprühendem Temperament in ihrem extrovertiert vorgetragenen inneren Monolog das Publikum veritabel unterhält und immer wieder zum Lachen bringt.“ (LIPPISCHE LANDESZEITUNG zur Inszenierung am Landestheater Detmold)

„Die Sprachwut des oberösterreichischen Dramatikers prägt «Else (ohne Fräulein)». Schnitzlers Text über den Übergriff eines reichen alten Mannes an einer Heranwachsenden wird kompromisslos ins Heute verpflanzt, inklusive sprachlicher Aktualisierung. Worte wie Bitch, Ficken, Drecksau oder Gang Bang finden sich ganz selbstverständlich im Gedankenstrom des Mädchens.“ (SALZBURGER NACHRICHTEN zur Inszenierung in der ARGE KULTUR Salzburg)


Szenenfoto Theater Phönix 2019, Ensemble (c) Helmut Walter
Szenenfoto Theater Phönix 2019, Ensemble (c) Helmut Walter
Szenenfoto Landestheater Bregenz 2021, Silvia Salzmann u. Maria Lisa Huber (c) Anja Köhler
Szenenfoto Landestheater Bregenz 2021, Silvia Salzmann u. Maria Lisa Huber (c) Anja Köhler
Szenenfoto Landestheater Detmold 2023, Stella Hanheide (c) Marc Lontzek
Szenenfoto Landestheater Detmold 2023, Stella Hanheide (c) Marc Lontzek
Szenenfoto ARGE KULTUR Salzburg 2023, Sophia Fischbacher u. Johanna Klaushofer (c) ORF Salzburg
Szenenfoto ARGE KULTUR Salzburg 2023, Sophia Fischbacher u. Johanna Klaushofer (c) ORF Salzburg

Trailer (c) Digitale Bühne Erlangen 2022

Trailer (c) Landestheater Detmold 2023


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